Ein langer Weg, bis der Lebenssaft fließt
Wiesbadener Kurier, 28. September 2016, www.wiesbadener-kurier.de
FLÖRSHEIM - (elf). „Schenke Leben, spende Blut“ steht auf dem Wagen des DRK-Blutspendedienstes Hessen, der am Montag vor dem Galluszentrum parkte. Gemeinsam mit der Ortsvereinigung des Roten Kreuzes wurde hier zum zweiten Mal in diesem Jahr die Möglichkeit geschaffen, mit einer Blutspende zur Behandlung von Kranken und Verletzten beizutragen.
Prüfung des Hämoglobinwerts
Es ist schon ein erheblicher Aufwand für diese Aktion notwendig, denn nur mal schnell Blut spenden und wieder nach Hause gehen geht nicht. Nach einer Vorschrift aus dem vergangenen Jahr müssen sich die Spender zunächst mit einem amtlichen Dokument wie dem Personalausweis anmelden und danach einen Fragebogen ausfüllen, in dem man Erkrankungen, Auslandsreisen und vieles mehr angeben muss. An einer nächsten Station wurden mit Fieber- und Blutdruckmessen weitere Kriterien geprüft, bevor mit einer Blutprobe der Hämoglobinwert bestimmt wird, der nur innerhalb bestimmter Grenzwerte eine Spende erlaubt.
Für all diese Prozeduren waren vier Ärzte und sieben Mitarbeiter des Blutspendedienstes sowie 19 Flörsheimer DRK-Helfer und vier Jugendrotkreuzler im Einsatz. Geduldig standen die Spendenwilligen im Galluszentrum in den Warteschlangen, bis sie grünes Licht bekamen. „Die Standard-Spendenmenge ist ein halber Liter“, erläuterte einer der Ärzte, wobei der Körper die fehlende Flüssigkeit schnell wieder produziere, aber bis alle im Blut erhaltenen Stoffe regeneriert seien, gebe es eine Frist von 56 Tagen, bis man wieder Blut spenden dürfe.
Nachdem sich die Spender in einer Ruhezone kurz erholt hatten, wurden sie in der benachbarten Cafeteria mit Würstchen, Kartoffelsalat und Getränken bewirtet. Hier hatten Johanna Etzelsberger und Dominik Fückel alle Hände voll zu tun beim Bedienen und beim Registrieren der Besucher. Denn für Erstspender lagen ebenso Ehrennadeln bereit wie für solche, die zum zehnten oder gar zum 225. Mal Blut gespendet haben.
Nach der Aktion legte DRK-Ortsgruppenchef Franz-Josef Eckert die Bilanz vor. 124 Blutspender, darunter elf Erstspendern und 15 Abgewiesene, die die Prüfkriterien nicht erfüllten. Bei dem Termin im April hatten sich auch zwei bis drei Asylbewerber gemeldet, waren laut Eckert jedoch wegen mangelnder Sprachkenntnisse bereits am Fragebogen gescheitert, sodass diesmal keine Flüchtlinge den Weg zum Galluszentrum fanden.
Die nächste Spendenaktion findet am 24. April kommenden Jahres statt.