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Jeder Zentimeter sinnvoll genutzt

Main-Spitze, 12. Juli 2011, www.main-spitze.de msp online

12.07.2011 - FLÖRSHEIM

Von Elke Flogaus

ROTES KREUZ Neuer Gerätewagen in Dienst gestellt / Sondereinsatzgruppe besteht seit 20 Jahren

jeder-zentimeter-sinnvoll-genutztZu einer kleinen Feierstunde hatte der Ortsverein Flörsheim des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) am Sonntag eingeladen. Dabei wurde der neue Gerätewagen der Sondereinsatzgruppe (SEG) offiziell in Dienst gestellt und gleichzeitig an das 20-jährige Bestehen der ersten SEG im Main-Taunus-Kreis erinnert.

Wie es zur Bildung der SEG kam, erläuterte der DRK-Ortsvereinsvorsitzende Hans-Joachim Freiberg in seiner Begrüßungsrede. Als sich 1990 das schwere S-Bahnunglück in Rüsselsheim mit Toten und vielen Verletzten ereignete, sei der Flörsheimer Rettungswagen als erster vor Ort gewesen, doch die Ausrüstung habe sich binnen Kürze als unzureichend erwiesen. So habe man nach intensiver Vorbereitung eine SEG ins Leben gerufen, die künftig bei Unfällen mit vielen Verletzten schnelle, notfallmedizinische Hilfe leisten könne.

Seither habe sich die SEG bei unterschiedlichsten Einsätzen bewährt wie zum Beispiel schweren Verkehrsunfällen, größeren Brandeinsätzen, einem umgestürzten Baukran, bei einem Blitzeinschlag in eine Wandergruppe oder dem Unglück mit einem Tanklastzug. Das erforderliche Material für die Einsätze war bisher auf zwei Anhängern untergebracht, die mittlerweile in die Jahre gekommen waren. Die genaue Planung für ein neues Fahrzeug begann Anfang letzten Jahres, nachdem mit dem Einzug in die neue DRK-Unterkunft am Höllweg auch der nötige Stellplatz vorhanden war.

„Wir konnten alles verwirklichen, was wir uns vorgestellt haben“, wies Freiberg stolz auf das vielseitige Innenleben des Gerätewagens hin, wo jeder Zentimeter sinnvoll genutzt ist. Dazu gehören zwei aufblasbare Zelte mit je 50 Quadratmetern Platz für Verletzte, Zeltheizung und -leuchten, Notstrom, Tragen und Trageböcke, Rettungsrucksäcke, Notfalltaschen, Tischgarnituren, Vakuummatratzen und vieles mehr sowie auf dem Dach ein auf etwa vier Meter Höhe ausfahrbarer Lichtmast. „Sogar ein Kaffeeautomat hat noch ein Plätzchen gefunden“, waren die Rotkreuzler stolz auf ihr neues Einsatzfahrzeug mit allen Finessen.

Finanziert wurde der 115 000 Euro teure Rettungsdienst-Gerätewagen durch fördernde Mitglieder und Sponsoren, denen Freiberg seinen besonderen Dank aussprach. Insgesamt mit seiner kompletten Ausstattung sei das Fahrzeug etwa 155 000 Euro wert, denn die Kosten für die Beladung, die weitgehend aus dem Bestand erfolgen konnte, belaufen sich auf etwa 40 000 Euro. „Damit verfügen wir über einen Gerätewagen, der einmalig im Main-Taunus-Kreis ist“, freute sich der Vorsitzende des Ortsvereins, der 28 aktive Mitglieder, davon acht in einem speziellen Rettungsteam und mit 21 Jugend-Rotkreuzlern zwischen acht und 16 Jahren keine Nachwuchssorgen hat.

ZUSCHUSS

Die Stadt Flörsheim hat im Rahmen der Vereinsförderung einen bedeutenden Zuschuss für das Fahrzeug in die Haushaltsplanung für 2012 aufgebracht. Dafür bedankte sich Hans-Joachim Freiberg während der Feier bei Bürgermeister Michael Antenbrink.