Kein ruhiger Fastnachtssonntag
Main-Spitze, 16. Februar 2010, www.main-spitze.de
16.02.2010 - FLÖRSHEIM
von Elke Flogaus
ZUGNACHLESE DRK vermeldet 59 Einsätze / Polizei hat es meist mit Alkohol zu tun
(elf). "Die Zeiten, in denen wir ruhige Fastnacht hatten, sind vorbei", stellte der Bereitschaftsleiter des Roten Kreuzes, Franz-Josef Eckert, mit Blick auf die 90er Jahre fest und zog Bilanz nach dem sonntäglichen Fastnachtsumzug. Danach hatte das DRK insgesamt 59 Einsätze, 14 Personen mussten ins Krankenhaus gebracht werden.
"Früher haben wir nach dem Umzug selbst noch ein bisschen gefeiert, heute sind alle Helfer nur noch erschöpft", erklärte Eckert, wenn bis 22 Uhr die DRK-Wache besetzt ist. Bis dahin hatten alle gut zu tun, allerdings war es durch die Bereitstellung von 13 Fahrzeugen etwas entspannter.
"Wir hatten alles im Griff", vermeldete der Leiter der Flörsheimer Polizeistation, Edgar Kersting, stellte aber in den meisten Fällen, wo seine Beamten eingreifen mussten, hohes Aggressionspotenzial durch Alkohol fest. In manchen Fällen werde noch ermittelt, so gegen Unbekannte, die einen 39-jährigen Flörsheimer bewusstlos schlugen und eine 27-Jährige zu Fall brachten, die sich das Handgelenk brach.
Unerkannt entfernten sich auch zwei Schläger, die auf dem Bahnhofsgleis einen 22-jährigen Flörsheimer und seine gleichaltrige Begleiterin zusammenschlugen und mit Prellungen und Platzwunden zurück ließen. Sie sollen südländischer Herkunft sein und waren mit schwarzen Jacken, Jeans und hellen Turnschuhen bekleidet.200 Euro Sachschaden entstand am katholischen Gemeindezentrum, wo ein 17-jähriger Hattersheimer mit dem Ellbogen eine Scheibe einschlug, von 300 Euro Schaden sprach die Polizei, als im Anne-Frank-Weg eine Autoscheibe zu Bruch ging und ein Motorrad umgeworfen wurde.
Ein 20 Jahre alter Rüsselsheimer musste die Nacht in der Zelle verbringen, nachdem er sehr alkoholisiert einen Platzverweis nicht befolgte. Über zwei Promille stellte man bei einem jungen Schläger fest, der wegen "ausgebuchter Zellen" in Flörsheim nach Hofheim gebracht wurde. Bei der After-Zug-Party auf dem Gallusplatz konnten die Beamten sowie 15 Security-Leute manche Eskalation durch Streitschlichtung vermeiden. Sehr zufrieden mit dem Ablauf des Fastnachtszuges zeigte sich FNC-Chef Willi Lauck. Alle angekündigten Gruppen seien gekommen und trotz winterlichen Wetters sei es auf der Party auf dem Gallusplatz "gut voll" gewesen. Während der Flörsheimer Narren Club mit seinen Motivwagen gestern in Kelkheim-Fischbach dabei war, startet er heute zum Bankensturm mit anschließendem Eintopfessen aus der Gulaschkanone. Der Abschluss der närrischen Tage ist danach ab 15.11 Uhr das Maskentreiben in den Straßen der Stadt. Dem sehen die DRK-ler und die Polizei gelassen entgegen. "Das ist ein ganz anderes Publikum, und da fließt auch kaum Alkohol", begründet