Bahn räumt Probleme ein
Im Gespräch mit dem ECHO hat ein Sprecher der Bahn gestern Probleme bei der Weiterfahrt der Fahrgäste eingeräumt, die von dem S-Bahnunfall am Samstag in Flörsheim ...
Im Flörsheimer Bahnhof hat eine anfahrende S-Bahn eine Baumaschine gerammt. Die Fahrgäste kamen weitgehend mit dem Schrecken davon. Es entstand ein Schaden von mehreren zehntausend Euro
Zu Fuß ging es für viele Fahrgäste zunächst in die DRK-Wache, nachdem die S-Bahn einen Bagger gerammt hatte. Dort mussten sie lange auf eine Weiterfahrt mit Taxis warten.
Foto: Jens Etzelsberger
Im Gespräch mit dem ECHO hat ein Sprecher der Bahn gestern Probleme bei der Weiterfahrt der Fahrgäste eingeräumt, die von dem S-Bahnunfall am Samstag in Flörsheim betroffen waren (wir berichteten). Eine S-Bahn der Linie 1 aus Richtung Frankfurt war gegen 10 Uhr kurz nach dem Verlassen des Flörsheimer Bahnhofes mit einem Bagger kollidiert, der dort an der neuen Bahnunterführung arbeitete. Während eine Gruppe Fahrgäste mit mitgeführten Fahrrädern weiterfuhr, wurde der Großteil der Passagiere in die nahe gelegene DRK-Wache gebracht, wo sie mit Getränken versorgt wurden, während sie auf die Taxis warteten. Ein langes Warten, denn die letzten der 39 Fahrgäste kam erst gegen 13.30 Uhr, also rund dreieinhalb Stunden nach dem Unfall, aus Flörsheim weg.
Schuld sei eine nicht zufriedenstellende Leistung des beauftragten Taxiunternehmens gewesen, sagte der Bahnsprecher. Statt der sechs erwarteten Taxis seien nur zwei Taxis nach Flörsheim gefahren. Nun sollen die Vertragsbeziehungen mit diesem Unternehmen überprüft werden, sagte der Sprecher. Der Versuch, örtliche Taxiunternehmer zu verpflichten, sei fehlgeschlagen. Sie seien nicht bereit gewesen, auf Rechnung zu fahren. Zwischen Hattersheim und Hochheim seien dagegen 30 Taxen im Einsatz gewesen, um für den Zeitraum der Streckensperrung einen Notverkehr aufrecht zu erhalten.
Die Kritik von Fahrgästen mit Ziel Wiesbaden, die von dem Taxi nur bis zum Bahnhof Mainz-Kastel gefahren wurden, wies der Bahnsprecher zurück. Es sei vielmehr ein Entgegenkommen der Bahn gewesen, die Fahrgäste statt zum nächsten Halt in Hochheim bis nach Mainz-Kastel zu bringen, wo dreimal so viele Anschlusszüge zu erreichen seien wie in Hochheim. Normal sei es nämlich nur, die Fahrgäste bis zur nächsten S-Bahnhaltestelle zu bringen, in diesem Fall eben Hochheim. Außerdem hätten die im DRK-Heim wartenden Fahrgäste unter längeren Fahrten leiden müssen, weil die Rückfahrt der Taxis von Wiesbaden aus entsprechend länger gedauert hätte.
Für grundsätzliche Änderungen im Bauablauf sei das Unglück kein Anlass. Ursache sei kein strukturelles Problem sondern der Fehler eines Einzelnen gewesen. Die Bundespolizei hat Ermittlungen wegen gefährlichen Eingriffs in den Schienenverkehr aufgenommen