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Flörsheimer spenden gerne ihr Blut

Höchster Kreisblatt, 09. April 2008, www.rhein-main.net hk


Flörsheim
. „Das schlechte Wetter ist gut für uns“, erklärte Jürgen Swoboda, Werbereferent vom Blutspendedienst des Deutschen Roten Kreuz (DRK). An den ersten schönen Sommertagen gebe es öfter mal Engpässe, weil potenzielle Spender lieber die Sonne genießen. „Bei diesem Wetter kann man aber sowieso nichts anderes machen“, begrüßte Swoboda den Regen. In Flörsheim sind die Helfer des DRK aber nicht wirklich auf Unterstützung in Form dunkler Wolken angewiesen. Die Stadt am Untermain gehöre im Main-Taunus-Kreis zu den Gemeinden mit hoher Spendebereitschaft, wusste der Sprecher des Blutspendedienst. So war es am Samstag auch nicht erstaunlich, dass nach anderthalb Stunden bereits 82 Spender im Galluszentrum zu verzeichnen waren. Jürgen Swoboda war zuversichtlich, dass sich diese Zahl bis zum Ende der Aktion sogar verdoppeln würde.


Zu den Teilnehmern der Blutspendeaktion gehörte auch Horst Wunderlich, der sich am Wochenende zum 107. Mal an die Blutwaage anschließen ließ. Nur wenige Zentimeter unterhalb der Stelle, an der die Kanüle aus seinem linken Arm ragte, trug Wunderlich eine silberne Armbanduhr, die er als Dank für seine hundertste Spende erhalten hatte. Diese liegt mittlerweile schon anderthalb Jahre zurück, was vor allem daran liegt, dass Männer nur alle zwei Monate Blut spenden dürfen. Bei Frauen ist die Teilnahme sogar auf vier Termine pro Jahr beschränkt. „Andernfalls wäre ich sicher schon bei 200“, sagte Horst Wunderlich lachend. Der Nauheimer hat 1965 im Alter von 21 Jahren mit dem Blutspenden begonnen.

Mittlerweile sei das hundertste Spendenjubiläum recht häufig, erklärte Jürgen Swoboda, der sich erinnern kann, dass früher bereits die fünfzigste Spende als Sensation galt. Die gesteigerte Spendenbereitschaft ist nicht nur wichtig für Kranke, die auf Blutkonserven angewiesen sind, sondern kommt auch den Spendewilligen zugute. Die Neubildung des Blutes nach der Entnahme der üblichen 500 Milliliter sei gesund, wusste Werbereferent Swoboda.

Nicht jeder, der Spenden möchte, wird allerdings auch zur Blutspende zugelassen. Nachdem sich die Spender auf einem Fragebogen zu ihrem Gesundheitszustand geäußert haben, müssen sie noch einen ärztlichen Gesundheitscheck bestehen, bei dem Blutdruck, Puls und Temperatur gemessen werden. Vor allem wenn gerade eine Grippewelle im Umlauf sei, könne es zu zahlreichen Zurückstellungen kommen, erklärte Dr. Ingrid Beimel, eine der Ärztinnen, die die Voruntersuchungen im Galluszentrum leiteten. Einmal habe sie auch schon einen Mann zurückgeschickt, der einen anstehenden Marathonlauf erwähnte, erinnerte sich die Ärztin. Denn auch vor starken körperlichen Belastungen nach der Spende wird abgeraten.

Damit sich die Teilnehmer im Galluszentrum angemessen erholten, standen nach der Blutentnahme Liegen bereit. Anschließend konnten die Spender noch bei Tee und belegten Broten zusammensitzen und sich für den Heimweg stärken. (sas)

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Horst Wunderlich (rechts) ist ein Stammgast bei der Blutspende. Bei Hesong Lee, einer Mitarbeiterin beim Blutspendedienst, wurde ihm bereits zum 107. Mal Blut abgenommen. Foto: Reußer.