Wir sind angekommen
Höchster Kreisblatt, 31. Juli 2007, www.rhein-main.net
Ortsverband des Deutschen Roten Kreuzes ist in die neue Wache umgezogen
FLÖRSHEIM Die Rettungswache des DRK-Ortsverbandes in der Hauptstraße war in die Jahre gekommen. Zudem waren Fahrzeuge und Material in andere Gebäude ausgelagert. Das alte DRK-Heim wurde nun durch einen Neubau im Neubaugebiet ersetzt.
Flörsheim. Als zweiter Baustein des neuen Rettungszentrums am Höllweg sind die Wache und das Vereinsheims des Ortsverbandes des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Flörsheim am Samstag eingeweiht worden. Nach zehnmonatiger Bauzeit überreichte Bürgermeister Michael Antenbrink dem Vorsitzenden und dem Stellvertreter des DRK in Flörsheim, Jochen Freiberg und Franz-Josef Eckert, symbolisch den Schlüssel zum Gebäude.
Material und Fahrzeuge sind bereits in den vergangenen Wochen von der Hauptstraße 21 in den Höllweg gebracht worden. Als dritter und letzter Baustein – neben der Feuerwehr und dem DRK – soll in naher Zukunft auch die Polizeistation in den Höllweg umziehen.
Bürgermeister Michael Antenbrink sprach von der „Erfüllung eines Traumes für den DRK Ortsverband“, was zu anerkennendem Nicken der DRK-Verantwortlichen führte. Die Nutzfläche habe sich durch den Umzug nahezu verdoppelt, sagte Antenbrink weiter.
„Wir sind angekommen“, begann dann auch Jochen Freibergs Rede. Nach mehreren Umzügen beziehe das DRK nun endlich ein Haus in der „angemessenen Größe“, meinte der hauptberufliche Architekt und würdigte das entgegengebrachte Vertrauen des Magistrats und der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Flörsheim.
Dank gab es vor allem für die ehemaligen Ersten Stadträte Norbert Hegmann und Leo Fercher. Beide seien maßgeblich an der Verwirklichung des Neubaus beteiligt gewesen, sagten Jochen Freiberg und Bereitschaftsleiter Franz-Josef Eckert unisono. Fercher wurde sogar als „väterlicher Berater“ bezeichnet. Freiberg lobte auch die unermüdliche Arbeit von Franz-Josef Eckert, doch die angedachte Verleihung des „kleinen Bauleiters am Band“ hätte dieser wohl abgelehnt. Während der gesamten Bauzeit war Eckert von seinem Arbeitgeber freigestellt worden, um den Arbeiten zu begleiten. Mehr als 19 Jahre hat es vom Beginn der Gespräche bis zum Bau einer neuen Rettungswache gedauert. Drei Bürgermeister und die gleiche Anzahl Erster Stadträte waren an dem Projekt unmittelbar beteiligt.
Die Stadt bleibt zwar Eigentümer des Gebäudes und Grundstücks, übertragt dem Ortsverband jedoch unbefristetes und kostenloses so genanntes Nießbrauchrecht. Darüber hinaus kommt die Stadt Flörsheim für Unterhalt und Nebenkosten auf. Trotz des hohen finanziellen Aufwandes und sinkender Einnahmen der Stadt erklärte der Bürgermeister das Projekt als „sinnvolle Geldanlage für die Stadt Flörsheim“. Ein weiterer Vorteil sei die Entlastung der Anwohner in der Hauptstraße, was sehr positiv aufgenommen werden dürfte, sagte Michael Antenbrink. Die Kehrseite ist wohl der steigende Geräuschpegel für die Bewohner des Laurentius-Münch-Hauses.
Manfred Stein, Geschäftsführer des Rettungsdienstes Rhein-Main-Taunus unterstrich die Bedeutung der ehrenamtlichen Rettungshelfer und verwies auf die Kampagne „2010 Plus“ des DRK, die die Arbeit von ehren- und hauptamtlichen Rettern „stärker verzahnen“ soll. Viele Ortsverbände der umliegenden Städte und Gemeinden gratulierten dem Ortsverband Flörsheim zum tollen neuen Gebäude.
So kam „die Rosi aus Langenhain“ ganz traditionell mit Brot und Salz aus dem Hofheimer Ortsteil nach Flörsheim und betonte die „enge Kameradschaft“ der Ortsverbände. Auch aus Kriftel und Hochheim waren Vertreter gekommen.
Mit einem Augenzwinkern dürfte das Geschenk des DRK Ortsverbandes Liederbach zu verstehen sein: Um die große Rasenfläche um das neue Gebäude bearbeiten zu können, spendete dieser kurzerhand einen Rasenmäher. (jal)