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Scherben sind ein großes Problem

Main-Spitze, 09.August 2004, www.main-spitze.de  msp online


DRK-Einsatzleiter kritisiert "chaotische Zustände" / Nach Schlägereien ins Krankenhaus ...

ade. WICKER "Scherben bringen Glück" heißt ein deutsches Sprichwort. Doch Scherben können auch große Probleme verursachen, wie sich beim Wickerer Weinfest im alten Ortskern am Wochenende mal wieder gezeigt hat: Denn am Anfang des Festgeländes, an der Ecke Kirschgartenstraße/Taunusstraße, mussten die Besucher zu späterer Stunde durch ein Meer von Scherben laufen - überall lagen zerborstene Weinflaschen herum. Vor allem, wer mit offenen Schuhen unterwegs war, musste höllisch aufpassen.

Das Problem besteht schon seit einigen Jahren, denn der Anfang des Festgeländes hat sich zu einem beliebten Treffpunkt bei den jugendlichen Weinfestbesuchern herausgebildet. Da auf die Flaschen kein Pfand erhoben wird, fliegen diese bei einem entsprechenden Alkoholpegel auf den Boden, anstatt sie zu den nur wenige Meter entfernten Ständen zurückzubringen.

"Wir haben die Befürchtung, dass noch mehr Geschiebe und Gedränge entsteht", führt Winzervereinschef Reiner Flick als Grund dafür an, warum bisher kein Pfand erhoben werde. Zudem hätten die Winzer dann noch das Problem, die leeren Flaschen aus den Ständen zu bringen. "Das Problem wird mit oder ohne Pfand bleiben", ist Flick überzeugt, denn viele Gäste würden auch Bier oder Alcopops von zu Hause mitbringen.

Jeder Winzer sei gehalten, im Umfeld seines Standes regelmäßig Flaschen aufzusammeln, was aber von einigen leider nicht im erforderlichen Maße getan werde, bedauert unterdessen Martin

Und Franz-Josef Eckert, der Einsatzleiter des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), betrachtet die Entwicklung beim Wickerer Weinfest mit großer Sorge: In keinem anderen Ort im Umkreis herrschten über Jahre hinweg solch "chaotische Zustände". "Es muss was geschehen, denn es müssen meist Unschuldige büßen", appelliert er an die Veranstalter. Seiner Ansicht nach sollte das Scherben-Problem durch ein Pfandsystem oder durch Sicherheitskräfte verkleinert werden. "Es kann so nicht weitergehen, es wird immer mehr." Es dürfe einfach nicht sein, dass eine Bundesstraße mit kaputten Flaschen übersät sei. Dadurch könnten sich nicht nur die Autos einen platten Reifen einhandeln, sondern die Besucher würden auch durch hochfliegende Scherben - von vorbeifahrenden Autos oder abfahrenden Taxen aufgewirbelt - gefährdet.

Insgesamt zeigte sich Eckert mit dem Festverlauf zufrieden, es sei relativ ruhig gewesen: Neben kleineren Verletzungen und einem Fahrradsturz am Wickerer Berg beschäftigten die DRK-Kräfte vor allem zwei größere Schlägereien zu später Stunde am Samstagabend. Drei Weinfestbesucher wurde dabei so sehr verletzt, dass sie ins Krankenhaus gebracht werden mussten.

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