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„Explosion“ sorgt für Großeinsatz

hk echo

Rüsselsheimer Echo, 29. September 2003, www.echo-online.de

 

Gemeinschaftsübung der Jugendwehren: Realistisches Szenario problemlos gemeistert – 120 junge Leute im Einsatz

MAIN-TAUNUS. Dichte Qualmwolken liegen über dem Betonwerk zwischen Eddersheim und Okriftel. Auf dem Firmengelände ist ein voll besetzter Kleintransporter von einer Explosion gegen einen Betonpfeiler geschleudert worden. Überall schreien Verletzte, manche irrem im Schockzustand über das Gelände.

Sofort werden die Feuerwehren der Umgebung alarmiert. Einsatzfahrzeuge aus Flörsheim, Wicker, Weilbach, Hochheim, Massenheim, Eddersheim und Hattersheim rasen zur Einsatzstelle. Ihnen folgen die Rot-Kreuz-Ortsverbände aus Flörsheim und Hochheim. Innerhalb von wenigen Minuten sind mehr als 120 Helfer im Einsatz.

Was sich da am Samstag auf dem weitläufigen Firmengelände abspielt, ist nur eine Übung. Die genannten Jugendfeuerwehren simulieren einmal pro Jahr solch einen Einsatz. Der Feuerwehrnachwuchs soll an die Koordination des Einsatzes mit Nachbarwehren herangeführt werden. Auch dem gegenseitigen Kennenlernen dienen solche Übungen, denn irgendwann sind die Helfer auch in einem Ernstfall aufeinander angewiesen.

Die Eddersheimer sind die ersten am Einsatzort und versorgen die Verletzten in dem Kleintransporter. Einer liegt unter dem Auto und muss durch den Einsatz eines Hydraulikhebers geborgen werden. Die Wehren aus Flörsheim, Weilbach, Wicker und Hochheim legen derweil Schlauchstrecken und nutzen den benachbarten Main als Wasserquelle. Andere bergen die Verletzten, die teilweise durch die angenommene Explosion auf ein Garagendach geschleudert wurden oder unter Trümmern begraben liegen. Das Rote Kreuz baut derweil zwei Zelte auf, in denen die Verletzten versorgt werden. Damit alles realistisch aussieht, hat der Schminktrupp des DRK bei den Verletzten für die Wunden gesorgt.

Gut eine Stunde dauert die Übung, die von zahlreichen Eltern verfolgt wird. Die Feuerwehrchefs aus den einzelnen Kommunen sehen sich die Arbeit ihres Nachwuchses genau an und sind alles in allem recht zufrieden. Zwar gibt es an der ein oder anderen Ecke noch ein paar Kooperationsprobleme, doch die sind durch neue Einsatzbefehle, die die Jugendlichen immer wieder erhalten, schnell gelöst.

Die Mitglieder der Jugendwehr lernen bei diesen Übungen nicht nur den Umgang mit Schläuchen, sondern auch mit technischem Gerät und Bergungstragen, die mit Verletzten von Dächern gehievt oder über Schuttberge weiter gereicht werden müssen. Alles Handgriffe, die sie im Ernstfall blind beherrschen müssen, um Menschenleben zu retten.

Für die Gemeinschaftsübung der Jugendfeuerwehren entlang der Mainschiene wird jedes Jahr eine andere Kommune ausgewählt. Wer im kommenden Jahr die Übung ausrichtet, wird noch festgelegt. Voraussetzung ist immer ein Gelände, dass sich für einen derartigen Großeinsatz eignet.

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