Gasexplosion Weilbach
Einen besonderen Einsatz konnten wir am 19. August 1998 verzeichnen. Um 7 Uhr 34 wurde der OV zusammen mit den Feuerwehren der Stadt Flörsheim alarmiert. Die Alarmierungsdurchsage lautete: "Gasexplosion, Brennt Gasleitung in Weilbach".
Darauf hin rückten um 7 Uhr 38 der Rettungswagen 93/83 und um 7 Uhr 43 der Krankenwagen 93/91 zur Einsatzstelle aus. Während der Anfahrt der beiden OV-Fahrzeuge wurden ein weiterer RTW aus der Sollvorhaltung des regulären Rettungsdienstes sowie der Organisatorische Leiter Rettungsdienst alarmiert.
Bei Arbeiten an einer Gasleitung kam es zu Funkenbildung und zu einer Stichflamme, bei der zwei Personen verletzt wurden. Die hohe Stichflamme, die aus der Baugrube aufstieg, ließ die Fensterscheiben eines naheliegenden Hauses zerbersten, die Rolläden wurden ebenfalls verschmorrt.
Der als erstes an der Einsatzstelle eintreffende Hauptamtliche Rettungswagen 90/83 versorgte die beiden verletzten Arbeiter.
Bei Eintreffen des RTW 93/83 wurde der schwerer verbrannte Arbeiter in das OV-Fahrzeug verbracht und dort versorgt. Der Patient hatte an beiden Armen, am Hals und im Gesicht Verbrennungen zweiten Grades. Maßnahmen zur Kühlung der betroffenen Körperregionen wurden unverzüglich eingeleitet; ein Zugang mit Vollelektrolytlösung (VEL) wurde vorbereitet, ebenso EKG und Sauerstoffinhalation. Weiterhin wurde der Patient an den verbrannten Stellen mit BurnPack®-Tüchern bedeckt und ständig befeuchtet. Vorsorglich bekam der Patient mehrere Hübe Sanasthmax.
Gasexplosion in Weilbach; RTW 93/83 und Rettungshunbschrauber Christoph 2 Nach Klärung durch den Organisatorischen Leiter Rettungsdienst und der Notärztin wurde von der Rettungsleitstelle Main-Taunus in Hofheim ein Verbrennungsbett organisiert und der Transport dorthin unter evt. Inanspruchnahme eines Rettungshubschrauber veranlaßt.
Das nächste freie Verbrennungsbett konnte in Köln (!) ausgemacht werden. Ein Transport mit dem Rettungshubschrauber wurde angestrebt.
Als Transportmittel für den etwas längeren Transport nach Köln wurde der Rettungshubschrauber Christoph 2 aus Frankfurt alarmiert, der kurz nach der Alarmierung in Weilbach, nahe der Einsatzstelle vor Ort war. Nachdem die Transportfähigkeit des Patienten hergestellt war, konnte dieser an den Christoph 2 übergeben werden.
Der Rettungsdiensteinsatz für den RTW 93/83 konnte um 8 Uhr 43 abgeschlossen werden. Der zweite Patient wurde von der Besatzung des RTW 90/83 versorgt und in die nächstgeeignete Klinik transportiert. Für den KTW 93/91 gab es trotz der Evakuierung des an die Baugrube angrenzenden Wohnhauses keine weiteren Versorgungen oder Patienten, auch der zwischenzeitlich eingetroffene RTW 92/84 konnte wieder Richtung Wache fahren. Die Feuerwehren der Stadt Flörsheim versuchten, die Hauswände des angrenzendes Wohnhauses mit Wasser zu kühlen, bis die Maingas AG die Gasleitung sperrte.
Eingesetzte Kräfte:
- DRK OV Flörsheim: RTW 93/83 (1/2), KTW 93/91 (1/1), PKW 93/75 (1/0)
- Rettungsdienst Main-Taunus: NEF 90/82 (1/1), RTW 90/83 (1/1), RTW 92/84 (1/1),
- Feuerwehr Flörsheim, Wicker und Weilbach
- Bundesministerium des Inneren: Rettungshubschrauber Christoph 2, Frankfurt am Main
- Main-Taunus-Kreis AMT 38: Organisatorischer Leiter Rettungsdienst "Main-Taunus 100", Kreisbrandmeister "Main-Taunus 01"
- Polizei: mehrere Streifenwagen, 3 Motorradstreifen
- Maingas AG: LKW